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ROOT

PROJEKT

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Das Projekt „Alles ist da“ stellte die Aufgabe ein Möbel aus frei zugänglichen Materialien zu entwerfen und zu bauen. Es sollten ungenutzte Rohstoffe oder gefundene Fragmente genutzt werden, um daraus Gebrauchsobjekte für Freunde, Familie oder den eigenen Bedarf zu schaffen. Divergentes Denken und das Erkennen von ungenutzten Potenzialen stand im Vordergrund.

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Gutes Design macht ein Produkt brauchbar

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Aus diesen Anforderungen entstand das Phonomöbel „ROOT“ das gegenwärtig tägliche Anwendung in meinem Wohnzimmer findet und dort perfekt seinen Zweck erfüllt - als persönliches, zugeschnittenes Gebrauchsmöbel mit Geschichte und Charakter.
Der Plattenspieler suchte auch schon lange einen würdigen Platz in meiner Wohnung.

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AUFTEILUNG

Beim Studieren der Aufgabenstellung kamen mir direkt die alten Baubohlen in den Sinn auf denen ich mit meinem Vater schon so manche Wand mit Lehmputz verschönert hatte. Altersbedingt warteten diese im Lager schon länger auf ein Upcyclingprojekt. Ausgemusterte Gerüststangen fanden sich schnell auf einem großen Onlinemarkplatz zwei Straßen weiter. Das Thema Baustelle lag durch meine langjährige Tätigkeit auf diesen sehr nahe.

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Gutes Design ist umweltfreundlich und verständlich


„ROOT“ bietet Platz für hunderte Platten, den besagten Plattenspieler, eine Ablage für Hüllen, gerade laufenden Vinyls, Verstärker und Kopfhörer  und beherbergt somit alles was es für den Genuß von Musik in bester analoger Qualität braucht.

 

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MODULAR

Das beste Klangerlebnis bieten immer gute Kopfhörer. „ROOT“ umfasst daher eine Halterung, um diese je nach Wunsch im Außen- oder Innenbereich aufzubewahren. Ein Rundholz als Haken nutzbar lässt sich hierfür in der Seitenwand verschieben. Wird der Kopfhörer im Inneren gelagert schließt das Rundholz außen bündig ab und unterstreicht so eine funktionale, anpassungsfähige Gestaltung.

 

Gutes Design ist innovativ und so wenig Design wie möglich


Aussparungen in der Rückwand, der Mittelsäule, im Boden sowie Öffnungen in den Füßen bieten versteckte Wege für Verkabelung der Hifi Geräte und externe Lautsprecher.

OBERFLÄCHE

Die Schallplattenfächer aus Rundstahlstäben geben die Materialität der Gerüststangen wieder. Die Parabolform ist angelehnt an das Design der 60/70 Jahre. Gegen Rost wurden die Stäbe mit Klarlack geschützt.

 

Gutes Design ist ehrlich

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Um die verdrehten alten Bohlen nutzbar zu machen, wurden sie längs aufgesägt. Drei Bretter nebeneinander ergeben die optimale Tiefe um den Plattenspieler zu verstauen und die Möglichkeit Ungenauigkeiten zu egalisieren. Sie sind nur soweit geschliffen, dass sie dem Körper eine gewisse Homogenität geben, ohne der Oberfläche dabei ihren durch jahrelange Nutzung auf der Baustelle gewachsenen Charakter zu nehmen.
Auf Schrauben wurde bewusst verzichtet und ausschließlich geleimt. Somit steht die Oberfläche im Vordergrund und wird nicht durch unnötige Verbindungselemente gebrochen.

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FORM und FUNKTION

Um die Struktur der Oberfläche weiter herauszuarbeiten wurden alle Flächen mit einer Wurzelbürste bearbeitet. Vorhandene Störungen, wie Nägel oder Putzreste in Furchen fördern den Baustellencharme und halten das Möbel einzigartig.
Das Holz der Türen ist aus den selben Bohlen geschnitten, glatt gehobelt und geschliffen um einen Kontrast zur lebendigen Hülle zu bieten. Farblich angelehnt an imprägnierte Schalttafeln wurden spinellgelbe Farbpigmente gebunden mit Kanauberwachs verwendet. So ist die Farbgebung eine weitere Brücke zur Baustelle und die verwendete Farbe eine ökologische Alternative zu herkömmlichen Lasuren.

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Die Oberseite ist in drei Segmente aufgeteilt. Im linken Drittel befinden sich Schallplattenfächer für 30 Schallplatten. Der Mittelteil ist als Ablage für Hüllen reserviert. Auf der rechten Seite bietet eine Aussparung Platz für den Plattenspieler, dieser wird bündig in das Möbel eingelassen. Das Innere bietet Raum für weitere Platten, Technik oder Zubehör.

 

Die robusten Füße geben den benötigten festen Stand und heben den Korpus auf eine praktikable Höhe zum Auswählen und Wechseln des Vinyls, sowie zur Bedienung des Plattenspielers.

PROZESS

Die nach außen gewölbten Türen brechen bewusst das gradlinige Erscheinungsbild des Möbels. Dieses auf den ersten Blick rein optische Gestaltungselement bietet aber sogleich die Möglichkeit auf einen „Türknauf“ zu verzichten. Die Lamellenstruktur der Türleisten zeigen sich optisch blickdicht, gewährleisten aber eine Luftzirkulation die einem Wärmestau im Inneren vorbeugt.

DETAILS

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